Meine ayurvedischen Tipps für den Herbst und Winter
“Take care of your body it’s the only place to live in!”
Kaum fallen die Temperaturen, läuft auch schon die Nase und der Hals kratzt.
Warum ist das so?
Gemäß der Lehre des Ayurveda häuft sich während des Sommers in unserem Körper Wärme an, die dann im Herbst zur Trockenheit führt. Ich spüre das bereits in den ersten kalten Tagen: Meine Lippen werden spröde, die Haut spannt und auch die Nasenschleimhäute trocknen aus. Im Winter reizt diese Trockenheit die Nebenhöhlen. Wenn sie an Feuchtigkeit verlieren, bilden sie Schleim, der als Nährboden für eine bakterielle oder virale Infektion dient. Aber das ist nicht alles: Neben Erkältungen und Grippe geraten wir auch auf anderen Ebenen aus dem Gleichgewicht, wenn wir uns nicht regelmäßig auch von innen reinigen.
Wie kannst Du das verhindern?
Prävention ist der Schlüssel für eine gute Gesundheit: Das Ayurveda lehrt uns, dass die beste Zeit für eine Entgiftung der Übergang zwischen den Jahreszeiten ist. Der Herbst eignet sich somit wunderbar, um den Körper bei seinem natürlichen Entgiftungsprozess zu unterstützen.
Vata: Das Dosha des Windes
Die Vata-Saison, die im Spätherbst beginnt, vereint die Elemente Luft und Raum. Zu dieser Zeit dominieren die Qualitäten von Vata: kalt, trocken, leicht und schnell. Hier gilt das ayurvedische Dissimile-Prinzip: „Verstärkung von allen Dingen geschieht durch ähnliche und Verminderung durch unähnliche Eigenschaften“. (Aṣtangahrdaya-Samhita Sutrasthana 1.14.1, ca. 6. Jhd. N. Chr.; Murty 2001)
Menschen mit einer primären Vata-Disposition haben daher ein erhöhtes Risiko eines Vata-Überschusses im Spätherbst und Winter. In den dunklen Monaten ist es daher wichtig, Vata mit Lebensmitteln und Flüssigkeiten auszugleichen, die Wärme, Feuchtigkeit und Erdung fördern: z. B. süß, schwer, fettig und gewürzt.
Beispiel eines ausgleichenden Tagesmenüs an stürmischen und kalten Tagen:
Frühstück:
Für einen guten Start in den Tag trinke ein großes Glas warmes Wasser mit zwei Tropfen Lemon-Öl (z.B. doTerra Lemon). Das regt Deinen Stoffwechsel zur Reinigung an.
Etwas Porridge – gewürzt mit Kardamom, Zimt und Ingwer, dazu Apfelscheiben in 1 TL Butter oder Ghee und Zimt anbraten, das wärmt durch und entlastet.
Mittagessen:
Butternut-Kürbis-Würfel mit etwas Öl, frischem Salbei, Thymian und Rosmarin, im Ofen gebacken (20-25 min. bei 190 Grad), dazu Steckrüben-Kartoffel-Sellerie Brei.
Evtl. Protein nach Wahl.
Warmer Nelkentee (Zubereitung durch Kochen von 4 bis 5 ganzen Nelken in 8 Unzen Wasser) oder Ingwer Tee.
Abendessen:
Eine Suppe aus gekochtem Gemüse.
Ingwer oder Kräuter Tee.
Um Deine Gesundheit in dieser Saison zu unterstützen, sorge regelmäßig für Entlastung. Dazu gehört eine warme, gut verdauliche Mahlzeit und – besonders am Abend – der Verzicht auf das geliebte Käsebrot :-).
Neben Vata-ausgleichender Nahrung benötigt Dein Körper jetzt besondere Aufmerksamkeit, um der Trockenheit entgegenzuwirken.
Meine persönlichen Tipps für Dich:
Reinige Deine Zunge täglich mit einem Zungenschaber.
Öle Deine Nase täglich mit Nasya-Nasenöl, um die Nasenschleimhäute ausreichend mit Feuchtigkeit zu versorgen und evtl. entstandenen Schleim in den Nebenhöhlen zu entfernen (1-2 Tropfen *Anu Thailam von Amla Natur).
Gönne Dir eine Ölmassage (Ich nutze hier ein biologisches Körperöl (Weleda Granatapfel), in das ich noch einige Tropfen diverser ätherischer Öle gebe: Frankincense, Geranium, YlangYlang, Immortelle von doTERRA)
Mische in Deine Gesichtspflege jeweils einen Tropfen der genannten ätherischen Öle. Das pflegt Deine Haut und gibt ihr einen natürlichen Glanz.
Nutze einen Aroma-Difusser: Ich verdampfe z. B. täglich im Büro ätherische Öle wie Frakincense (Weihrauch), Eukalyptus, Nelke, Wilde Orange, Zimt und Rosmarin.
Gehe regelmäßig in die Sauna (nicht zu heiß bis 65 Grad, das sorgt für ein angenehmes Schwitzen). Eine besonders reinigende Wirkung hat es, wenn Du Dich vorher mit Deinem Lieblingsöl einölst.
Bewege Dich viel an der frischen Luft und nimm Dir Zeit für Dich.
Meine ayurvedische Hausapotheke:
Um sich gegen die vielen Bakterien und Viren zu schützen, lohnt es sich, regelmäßig Nelke zu kauen. Zugegeben: Das ist gewöhnungsbedürftig, doch dafür sehr wirksam.
Um mein Immunsystem zu kräftigen, nehme ich jeden Morgen einen Teelöffel Guducchi in etwas warmem Wasser mit Waldhonig ein.
Wenn mich dann doch einmal ein Kratzen im Hals erwischt, trinke ich einen Teelöffel Kurkuma, etwas schwarzen Pfeffer oder Pippali (Langpfeffer) – aufgelöst in etwas warmem Wasser mit Waldhonig (am besten mehrmals täglich).
Bei akuter Verschleimung hilft 1/2 Teelöffel Pippali mit einem Teelöffel Thymianhonig in lauwarmem Wasser (bis zu dreimal täglich).
Um zu viel Vata am Abend zu mildern, gleicht ein Teelöffel Ashwagandha, 1/2 Teelöffel Kurkuma, etwas schwarzer Pfeffer und Waldhonig als Abendtrunk wunderbar das Vata aus.
Ich freue mich, wenn ich Dir mit diesen Beispielen ein paar wirkungsvolle Tipps geben konnte. Vieles ist für meine Familie und mich mittlerweile Routine und gehört zu unserem Leben, wie das tägliche Zähneputzen.
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